Akku überhitzt – Was Sie tun können und wie es sich vermeiden lässt

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Fast kaum ein Elektrogerät kommt heute ohne sie aus und sie sind ein meist unsichtbarer Bestandteil unseres Alltags: Lithium-Ionen-Akkus finden sich in Smartphones, E-Bikes, E-Scootern, elektrischen Werkzeugen, Heizungen und Saugrobotern. Moderne Elektromobilität und die Nutzung mobiler Geräte wurde durch die Lithium-Batterie-Technologie erst möglich. Die wiederaufladbaren Batterien sind in der Lage, große Mengen elektrischer Energie auf kleinstem Raum zu speichern und können dadurch in den unterschiedlichsten Geräten zum Einsatz kommen. Allerdings können sie bei unsachgemäßer Behandlung oder durch Einfluss äußerer Umstände auch Schaden annehmen und im schlimmsten Fall überhitzen und sogar anfangen zu brennen. Dies kann nicht nur das Elektrogerät beschädigen, sondern auch gefährlich werden. 

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Ursachen für überhitzte Akkus

Die Ursachen für überhitzte Akkus können sehr vielseitig sein. So kann z.B. direkte Sonneneinstrahlung dazu führen, dass der Akku im Inneren des Gerätes heiß wird. Aus diesem Grund sollten Sie es vermeiden, einen Akku in einer zu warmen Umgebung in Betrieb zu nehmen. Vor allem im Sommer sollten Sie darauf achten, dass Ihre Elektrogeräte nicht direkt der Sonne ausgesetzt werden, da diese inkl. Akku sonst sehr heiß werden und Schaden annehmen können. 

Wenn Sie Ihren Akku bzw. das Elektrogerät laden, ist es ganz normal, dass diese dabei warm werden. Ist das Netzteil und Ladegerät allerdings kaputt oder nicht für den Ladevorgang geeignet, kann dies dazu führen, dass der Akku beim Laden zu heiß wird. Um dies zu vermeiden, sollten Sie immer nur originale Netzteile verwenden, denn in billigen Alternativen sind oftmals minderwertige Komponenten verbaut. Diese können den Akku und das Gerät nachhaltig beschädigen. 

Zur Überhitzung eines Elektrogerätes und damit auch des Akkus kann es auch bei unsachgemäßem Gebrauch oder falscher Nutzung kommen. Verwenden Sie Ihre Elektrogeräte deswegen immer nur für den jeweiligen Einsatzbereich. 

Defekte Akkus können ebenfalls überhitzen, weswegen Sie diese in regelmäßigen Abständen auf Schäden untersuchen sollten, um einen sicheren Einsatz zu gewährleisten. Fällt Ihnen beispielsweise Ihr Smartphone auf den Boden, sollten Sie das Gerät genauer betrachten und es auf Dellen untersuchen. Achten Sie auch darauf, ob sich die Batterie aufbläht. Ein schneller Temperaturanstieg des Gerätes beim Laden oder ein plötzlich leer werdender Akku sind ebenfalls Anzeichen für eine Beschädigung.

Was tun, wenn der Akku überhitzt ist?

Wenn Sie merken, dass der Akku doch einmal zu heiß werden sollte, gibt es mehrere Dinge, die Sie tun können. Zunächst sollten Sie den Akku langsam abkühlen lassen, um einen Defekt zu verhindern. Legen Sie den Akku auf keinen Fall in den Kühlschrank oder an einen sehr kalten Platz, da Sie den Zellen im Akku ansonsten einen Schock versetzen und ihn stark beschädigen können. Nehmen Sie z.B. Ihr Smartphone, E-Bike oder Werkzeug aus der Sonne und legen bzw. stellen Sie es an einen schattigen Platz. Dort kann der Akku langsam abkühlen, ohne dabei seine Struktur zu verändern. 

Kommt es zu einer Überhitzung durch beispielsweise defekte Akkus, müssen diese umgehend ausgetauscht werden und sollten auf keinen Fall weiterverwendet werden. Von verformten, schon ausgasenden und rauchenden Lithium-Batterien geht eine akute Brandgefahr aus. Legen Sie den Akku in diesem Fall in einen Behälter mit viel Wasser werden, um ihn abzukühlen. Dabei sollten Sie allerdings sehr vorsichtig sein, denn die austretenden Gase sind giftig und können beim Einatmen gesundheitsschädlich sein. Treten bei einer großen Lithium-Batterie Gase aus, z.B. bei einem E-Bike-Akku, müssen Sie die Feuerwehr alarmieren. 

Sollte es tatsächlich zu einem Brand des überhitzten Akkus kommen, kommt es auf die Größe des Brandes an, was zu tun ist. Kleine überschaubare Brände (zum Beispiel Handy oder Saugroboter) können unter Kontrolle gebracht werden, indem Sie das brennende Gerät in ein Wasserbad legen. Größere Brände sind immer ein Fall für die Feuerwehr. 

Können Li-Ionen Akkus explodieren?

Explodierende Akkus sind in der Regel sehr selten und die Gefahr, dass Ihr Akku überhitzt und dadurch einen Brand oder eine Explosion auslöst, ist weitaus geringer als angenommen. Es ist völlig normal, dass Elektrogeräte hin und wieder etwas heißer werden, denn beim Zusammenspiel aus Funktionalität und Stromzufuhr entsteht Energie, die hin und wieder auch exotherm abgesondert wird. Wenn dies beim Laden passiert oder dann, wenn Sie Ihr Gerät besonders belasten (etwa bei einer langen Fahrradtour mit Ihrem E-Bike) ist die Hitzeentwicklung eher unbedenklich. Wenn Sie dennoch die Hitzegefahr für Ihren Akku minimieren wollen, sollten Sie einige Punkte beachten. 

So vermeiden Sie die Überhitzung Ihres Akkus

Verzichten Sie auf die komplette Auf- und Entladung Ihrer Elektrogeräte, da beide Extreme Ihren Akku mehr belasten können, als das Auf- und Entladen zwischen 20 % – 70 % Akkuleistung. Laden Sie Ihre Geräte bzw. den Akku immer in offener Umgebung auf, sodass genügend Luftzirkulation herrscht und der Akku nicht überhitzen kann. Bedecken Sie den Akku beim Aufladen nicht mit Gegenständen. Schützen Sie Ihre Elektrogeräte vor lang anhaltender Sonneneinstrahlung und Hitze und lagern Sie Ihren Akku immer unter 30 °C (am besten zwischen 0 °C und 20 °C). Sollte Ihnen das Elektrogerät einmal herunterfallen, überprüfen Sie den Akku auf äußere Schäden. Wenn dieser Dellen aufweist, sollten Sie ihn entweder selber austauschen oder austauschen lassen, da diese Schäden im schlimmsten Fall zu einem brennenden oder explodierenden Akku führen können. Achten Sie außerdem immer auf den sachgemäßen Einsatz Ihrer Elektrogeräte. Überprüfen Sie Ihren Akku grundsätzlich in regelmäßigen Abständen auf Beschädigungen und Dellen, um dadurch Gefahrenquellen auszuschließen und einem Überhitzen vorzubeugen.