NiMH Akkus: Merkmale, Eigenschaften & Einsatzgebiete

Ein NiMH Akku liegt auf einem anderen Akku

Die Abkürzung NiMH besteht für Nickel-Metallhydrid-Akkumulator. Bei den NiMH Akkus handelt es sich um Akkumulatoren, die eine positive Nickel-hydroxid Elektrode und eine negative Metallhydrid-Elektrode besitzen. Dabei handelt es sich um die aufladbare Form der Batterien, die zu den handelsüblichen Batterien baugleich sind und in verschiedenen Größen erhältlich sind. Seit 2006 sind NiMH-Akkus erhältlich, die im Gegensatz zu den herkömmlichen Akkus durch eine geringe Selbstentladung punkten. 

Was ist ein NiMH Akku?

Der NiMH Akku ist eine Batterie, die den verschiedensten Geräten Energie liefert. Wie der Name schon aussagt, ist die Batterie aufladbar. Neben den NiMH-Akkus gehören die Lithium-Ionen-Akkus, kurz Li-Ion-Akkus, zu den am weitesten verbreiteten wiederaufladbaren Batterien.

Inhalt des Artikels

Im Vergleich zu den NiCd-Akkus (Nickel-Cadmium-Akkus) haben die Nickel-Metallhydrid-Akkus etwa die doppelte Energiedichte. Zudem sind die Akkumulatoren haltbarer und aufgrund der Verarbeitung fällt der Memory-Effekt fast weg. Als Memory-Effekt wird der Kapazitätsverlust der Batterie bezeichnet. 

Die Akkus beziehungsweise Batterien im Allgemeinen werden in verschiedene Größen unterteilt: 

AA-Batterien und Akkus

Die Höhe der AA-Batterien beträgt 50,5 Millimeter und der Durchmesser misst 14,5 Millimeter. Die Milliamperestunden reichen durchschnittlich zwischen 950 mAh und 2.800 mAh. Die AA-Batterien werden zur Stromversorgung in Weckern, Wanduhren, Taschenlampen und anderen Alltagsgegenständen verwendet.

AAA-Batterien und Akkus

Hierbei handelt es sich um die kleinere Form der AA-Akkus: Der Durchmesser misst 10,5 Millimeter, die Höhe 44,5 Millimeter. Die Milliamperestunden reichen von 460 bis 1.100 mAh. Die AAA-Batterien und Akkus werden häufig in Digitalkameras eingesetzt.

AAAA-Batterien und Akkus

Die AAAA-Batterien sind mit 41,7 Millimetern Höhe und 8 Millimetern Durchmesser die kleinsten Batterien. Ihre Energieabgabe ist jedoch sehr präzise und langanhaltend, weshalb sich die Batterien für anspruchsvolle Geräte eignen. Dazu zählen beispielsweise Fahrradcomputer, Spielekonsolen oder medizinische Messgeräte. 

Als weitere Größen sind die NiMH-Akkus als „Baby C“ und „Mono D-Batterien“ erhältlich.

Welche Eigenschaften hat ein Nickel Metallhybrid-Akku?

Die Energiedichte der NiMH-Akkus liegt bei etwa 80 Wh/kg und ist damit fast doppelt so groß wie bei einer herkömmlichen Alkali-Mangan-Batterie. Im Vergleich zu den NiCd-Akkus ist die Kapazität sogar fast doppelt so groß. Die Spannung der Nickel-Metallhydrid-Akkus liegt bei nominal 1,2 Volt und die Entladeschlussspannung immer bei 1,0 Volt (V). 

Diese Eigenschaften besitzt ein Nickel-Metallhydrid-Akku: 

Fast ohne Memory-Effekt

Die Akkus haben nicht wie die NiCD-Akkus den Memory-Effekt. Allerdings kann der Kapazitätsverlust durch den Batterieträgheitseffekt eintreten. Wird der Akku dauerhaft aufgeladen und wird ohne Nutzung länger gelagert, wird die Batterie träge.

Ohne Cadmium

Bei den NiMH-Akkus kommt kein Cadmium zum Einsatz, weshalb die Batterien weniger schädlich für die Umwelt sind. Deshalb sind die Nickel-Metallhydrid-Akkus erlaubt und die NiCD-Zellen verboten.

Die Vor- und Nachteile des Akkus

Einer der Vorteile der Akku-Technik ist, dass die Batterien eine geringe Selbstentladung haben. Selbst wenn die Akkus etwa drei Monate im Regal liegen, liegt die Selbstentladung bei etwa 2 Prozent – vorausgesetzt, die Raumtemperatur ist konstant und liegt bei etwa 20 Grad Celsius. Allerdings kann eine Lagerung in einem kühleren Raum die Zyklenlebensdauer verlängern und die Selbstentladung nochmals verringern. Die Nickel-Metallhydrid-Akkus lassen sich innerhalb von einer Stunde aufladen – ebenfalls ein Vorteil, der zu nennen ist. Auch die Handhabung der Akkus ist recht unkompliziert. Generell kann jeder Akku mit jedem Ladegerät aufgeladen werden – vorausgesetzt, das Gerät ist für die NiMH-Akkus ausgelegt.

Als Nachteil der NiMH-Akkus ist aufzuführen, dass die Batterien weniger robust sind.

NiMH Akku richtig laden: das muss beachtet werden?

Grundsätzlich müssen die NiMH-Akkus nach dem Kauf komplett geladen werden, wobei diese Akkus erst nach zwei oder drei Lade- und Entladezyklen ihre volle Kapazität erhalten. Dabei sollte die Erstladung des Akkus nur mit einem geringen Ladestrom erfolgen, damit der Akku nicht geschädigt wird. Bei den nachfolgenden Ladevorgängen können Sie mit höheren Ladeströmen arbeiten – wobei die meisten Ladegeräte dies automatisch regeln. Die durchschnittliche Ladedauer liegt zwischen 3 und 4 Stunden. Die modernen Akku-Ladegeräte erkennen, wenn die Batterie aufgeladen ist und schalten automatisch ab. Handelt es sich bei Ihrem Akku-Ladegerät um ein älteres Modell, sollten Sie den Ladevorgang ausrechnen (Akkukapazität geteilt durch den Ladestrom) z.B. 2000 mAh / 500 mAh = 4 Stunden. Wichtig beim Laden ist auch, dass der Akku nicht zu heiß wird.

Wo kommt der NiMH Akku zum Einsatz?

Die Nickel-Metallhydrid-Akkus kommen überall dort zum Einsatz, wo ein hoher Strombedarf besteht und hohe Kosten für die Batterien vermieden werden soll. Das heißt, die Akkus kommen beispielsweise in folgenden Geräten zum Einsatz: 

  • Fernsteuerungen
  • Spielzeugen
  • Elektroautos
  • GPS-Geräten
  • Elektro-Werkzeugen
  • Rasierapparaten
  • Elektrischen Zahnbürsten
  • Notbeleuchtungsanlagen